Auch als ich letztes Jahr das Büchlein Women and Dresses las, dachte ich immer wieder: Tatsächlich haben wir viel zu viele Kleidungsstücke gekauft. So laufen wir immer häufiger in die Fußgängerzone und bringen Plastiktaschen voller neuen Trend-Teile nach Haus. Es ist viel edler, zeitlos klassisch ere Kleidung zu verwenden, die in hoher Qualität hergestellt und somit über mehrere Jahre hinweg getragen werden kann.
Statt drei billige Pullover aus Polyestern und Viskosen im Kleiderschrank, vielleicht nur einen, aber aus Kaschmir? Wenn wir auf der weisen Seite sind, warum nicht auf faire Kleidung achten? In der Modebranche gibt es mehrere modische, moderne Marken, die Kleidung unter angemessenen Konditionen ausstellen. Seit dem Unfall in Bangladesch wissen alle, dass die Beschäftigungsbedingungen für Schneiderinnen und Abwasserkanäle in Schwellenländern unvernünftig und lebensbedrohlich sind.
Dennoch fällt es den wenigsten Menschen ein, wenn sie ein Hemd für 5,90 oder eine Jeanshose für 29 Euro erstehen. Das Wichtigste ist billig und angesagt! Das ist ein Teufelskreis: Kleidung wird immer billiger, was zu noch mehr Einkäufen führen kann, und auch viel öfter, da Kleidung oft nur eine Jahreszeit dauert oder danach weggeschmissen wird, um wieder Raum für etwas Neuartiges im Kleiderschrank zu haben.
Infolgedessen wird aufgrund der gestiegenen Kundennachfrage noch billigere Kleidung hergestellt. In der Produktion werden überwiegend gesundheitsschädliche Stoffe verwendet, die in westliche Länder verbannt werden, weil sie krebserzeugend sind und allergisieren. Warum Kleidung vor dem ersten Anziehen waschen. Wer aufhört, an diesem Irrsinn teilzunehmen, hat ein Problem: Wo kann man angemessene Kleidung erstehen?
Wie kann man feststellen, ob sie wirklich unter gerechten Bedingungen zustande gekommen ist? Schließlich werden heute nahezu alle Bekleidungsstücke in Asien hergestellt. Heißt das zwangsläufig, dass die Kleidung das Ergebnis der Nutzung anderer ist? Übrigens: Wird den Schneiderinnen und Abwasserkanälen wirklich weitergeholfen, wenn wir die billigen Kleider nicht mehr einkaufen? Sind sie vielleicht schlimmer dran, wenn wir nur Kleidung aus Europa einkaufen, weil wir ihre Arbeit erübrigen?
Jedoch sollten die Bedingungen, unter denen sie geschaffen wurden, gerecht sein. Wie bei Lebensmitteln ist auch bei Fairem Handel Mode das grün-blaue Fairtrade-Siegel auf einem schwarzen Grund zu erkennen. Kuyichi (haben Superjeans), People Tree (schöne, einfache Kleidung) und Nudie Jean (Männerbekleidung) gewährleisten die Erfüllung der grundlegenden Arbeitsnormen (etwa 48 Arbeitsstunden pro Tag, freie Gewerkschaftsorganisation, ein freier Tag pro Woche, Sozialversicherung, hinreichend gesicherte Arbeitsbedingungen) bei der Herstellung ihrer Kleidung und werden von einer neutralen Instanz kontrolliert.
Luxaa (deutsches Designer-Label, das exklusiv in Deutschland und Polen produziert), Filippa K, A Kind Of Guise, ich kaufe viel online ein und blättere lieber in großen Online-Shops wie z. B. Asos oder Aalando. Einmal freigeschaltet, werden Artikel aus beliebigen Online-Shops und Suchmaschinen anhand einer Nachhaltigkeits-Ampel auf Umweltverträglichkeit und Gerechtigkeit geprüft.