Lederpflege bezieht sich auf Prozesse zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lack. Die Lederpflege kann nach diversen Gesichtspunkten differenziert werden. Um die Verschmutzung zu reduzieren, haben moderne Ledersorten oft eine Schicht (schmutzabweisende Zusätze). Unterschiedliche glatte Ledersorten, wie z.B. vorbereitete Ledersorten (oberflächenbeschichtet und gefärbt, vorwiegend mit geschlossenen Poren), aniline Ledersorten (durchgefärbt, offene Poren, ohne Ausrüstung), werden nach der Reinigung mit einem Lederpflegeprodukt nachbehandelt.
Voll- und Spaltband werden entsprechend ihrer Oberflächenveredelung (Anilinleder oder präpariertes Leder) aufbereitet. Gekleidetes Rindsleder hat eine Oberfläche, die die Lederporen ganz oder zum Teil schließt und so die Verschmutzungsneigung reduziert (verbessertes Verschmutzungsverhalten) und die Wasseranfälligkeit reduziert. Aufgrund der Oberflächeneinfärbung kann die Färbung des darunter liegenden, nicht gefärbten, gebräunten Materials an verschlissenen Bereichen auftreten, was eine sporadische Farberfrischung des Materials erforderlich macht.
Deshalb können flüssige Stoffe zum Teil ohne Abdichtung aufgenommen werden und es werden nur leichte Reiniger eingesetzt. Die partielle Porenabdichtung wird mit hydrophoben Polymersuspensionen erzielt, die in das Gewebe eindringen und später die Verfärbung reduzieren können. Patiniertes Rindsleder (z.B. Chesterfield-Sitzmöbel) wird mit einer abschleifbaren Wachsschicht in einem dunklen Ton beschichtet und an Stellen abtransportiert.
Chromgegerbtes, aldehydgerbtes und pflanzlich und fettgerbtes Rindsleder können mit den üblichen Reinigungs- und Pflegemitteln bearbeitet werden. Beim alumgegerbten Rindsleder ist der Gerbstoff nur in das Rindsleder eingebettet, nicht über eine kovalente Bindung, so dass sich der Alaun bei Kontakt mit Wasser wieder auflöst und der Gerbprozess partiell umgekehrt wird. Säugerleder (z. B. Kuh, Schaf, Ziegen, Schweine, Hirsche, Pferde) und Vögel (z. B. Strauß) haben vergleichbare Struktureigenschaften und werden mit vergleichbaren Wirkstoffen aufbereitet.
Zum Schutz der Oberflächenstruktur dieser empfindlichen Ledersorten sollten Reinigungs- und Pflegeprodukte nur betupft und nicht abgerieben werden. Beim Pflegen von Lederschuhen und Koffer ist oft ein Polieren der Oberfläche gewünscht, weshalb in der Regel Schuhpolituren mit starken, polierbaren Wachsen eingesetzt werden. Lederbekleidung wird in der Regel nach der Trockenreinigung mit Fett oder imprägniert.
Möbel- und Autoleder, Handtaschen, Gürteln, Geldbörsen, Reitsattel und Lederbuchdeckel werden nach der Behandlung mit Feinwaschmitteln mit Lederfett nachbehandelt. Die überschüssige Lederpflege wird nach einer Kontaktzeit (von 10 Min. bis zu mehreren Tagen) des Lederpflegeprodukts zur Vermeidung von Verschmutzungen auf Textil oder Karton abgenommen. Als gebräunte tierische Haut bestehen die Ledersorten hauptsächlich aus vernetzten Collagenfasern.
Bei der Lederpflege sind diese Eiweißfasern vor Umgebungseinflüssen wie Verschmutzung, Feuchtigkeit und Abnutzung zu schützen. Der häufigste Abbau von Leder sind Hydrolyse, Oxidation, Schimmelbefall, UV-Licht, Fettschäden durch Fettsäure, Rotfäule (Schwefeldioxidbindung verursacht Schwefelsäure bei Luftfeuchtigkeit), Abrasion sowie Knick- und Streckbrüche. Aufgrund seiner Polung bewirkt der Kontakt mit Wasser eine starke Hydratisierung und Quellung des Leder.
Während der Trocknung schwindet das Fett, was zu einer Umlagerung der Collagenfasern führt und das Fettgewebe aushärtet. Deshalb wird es nach dem Kontakt mit Wasser gefräst, um die Elastizität des Leders partiell wieder herzustellen. Beim ungekämmten gefärbten Leders kann der Kontakt mit Wasser zur örtlichen Verbreitung des Farbstoffes und damit zu Wasserverschmutzungen kommen, die nur durch Färben beseitigt werden können.
Naturwachse haben eine niedrigere Stärke als harte Waxe und bewirken eine erhöhte Haftung und damit einen verstärkten Stick-Slip-Effekt und ein stärkeres Knarren, wenn Lederoberflächen gegeneinander reiben. Lederschmierfette sind oft weniger zähflüssig als Schuhcremes, um tief in das Fett einzudringen und ein weicheres Gefühl zu haben.
In der Regel wird das Fett vor der Lederpflege gereinigt, um zu verhindern, dass bei der Lederpflege Verschmutzungen in das Fett gelangen. Das schonendste Verfahren zur Reinigung von Ledern ist das PER-Verfahren (mit Perchlorethylen) und das KWL-Verfahren (mit Kohlenwasserstofflösemitteln), die von Profi-Reinigungsunternehmen aufgrund des hohen Aufwandes bei der Gewinnung der verwendeten Lösemittel technisch umgesetzt werden. Der Einsatz von Lösemitteln kann Kunststoffteile in einem Leder-Kunststoff-Verbundwerkstoff angreifen.
Bei der Reinigung von Ledern werden die nichtpolaren Lösemittel (KWL und PER) eingesetzt, da das Fett im Gegensatz zu wäßrigen Lösemitteln kaum quillt und schrumpft und die Fette aus der Lederhaut des Anwenders wieder entfernt werden. Zu Hause wird das Holz zunächst mit einer sanften Reinigungsbürste von Verschmutzungen und Stäuben gereinigt.
Durch ein mit etwas feuchtem Tuch können die wasserlöslichen Komponenten wie z. B. Salz und andere Polsubstanzen (Erde, Lebensmittel) beseitigt werden. Das Leder wird dann mit einem wässrigen Reiniger gereinigt. Mildes Tensid wie z. B. langflüssige Fettalkohole wie Cetylalkohol oder Stearylalkohol oder nicht-ionische Tenside werden in der Regel als wässriges Lederpflegemittel verwendet; Sattelseife wird auch für weniger empfindliche Leder verwendet.
Bei der Reinigung des Schuhs darf das Material nicht durch Quellen und Schrumpfen getränkt werden. Mit einem mit etwas feuchtem Tuch werden die Reiniger abgenommen, damit sie sich nicht im Fett ansammeln. Dies verbessert das Verschmutzungsverhalten des Leder nachhaltig, da Schmutz in Gegenwart von grenzflächenaktiven Substanzen besser in das Leder eindringen kann.
Bei kurzkettigen Alkoholen wie Ethanol können die Eiweiße in der Lederhaut, insbesondere in hohen Gehalten (z.B. Alkohol), denaturiert werden, was die Lederoberfläche ohne Ausrüstung schädigen kann (z.B. Anilin-, Wildleder). Ausgabe, 4th edition, Akademie Verlag, Berlin 1967 Axel Himer, Kim Himer: Das große Buch der Lederpflege: Schuhepflege - Bekleidung für das Jahr 2011, Fersen.
H. Schulz: Hochwertiges Naturpolsterleder mit hoher Festigkeit und niedrigen Emissionswerten, Forschunginstitut für Leder u. Kunststoffe (FILK).